Kundenbeirat der Südostbayernbahn fordert: Durchgehende Züge Mühldorf-Linz

Europa wächst zusammen. Nur auf der Bahnstrecke Mühldorf - Simbach - Braunau - Linz ist davon leider noch nicht allzu viel zu bemerken.

Kundenbeirat
© Lothar Müller

v.r.n.l.
Wilhelm Mack (Vorstand des Kundenbeirats) und Lothar Müller (Stellvertretender Vorstand des Kundenbeirats) warben auch bereits im oberösterreichischen Landtag bei den Abgeordneten Dr. Walter Ratt (FPÖ), Ulrike Böker (Grüne) und Ferdinand Tiefnig (ÖVP) für das Fahrgastanliegen.


In den letzten Jahren wurden zwar die Fahrpläne von Südostbayernbahn und ÖBB aufeinander abgestimmt, so dass im Grenzbahnhof Simbach am Inn günstige Umsteigeverbindungen entstanden sind. Allerdings wurden die im Jahr 2008 eingeführten durchgehenden Zugverbindungen ein paar Jahre später leider wieder eingestellt - das eine Zugpaar, weil die ÖBB die Zuggarnitur anderweitig benötigte, das zweite Zugpaar, weil mit den beschleunigungsschwachen VT 628 der DB nicht mehr alle vorgesehenen Zwischenhalte zwischen Braunau und Neumarkt-Kallham bedient werden konnten.

Heute muss in Simbach am Inn immer umgestiegen werden. Dabei muss jeweils der Bahnsteig gewechselt werden. Auch wenn die Umsteigezeiten günstig sind: Der Weg durch die Unterführung ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, aber auch für Reisende, die größeres Gepäck oder z.B. Fahrräder mitführen, beschwerlich. Und das alles nur, weil hier einmal eine Grenze war, die im Grunde genommen längst keine mehr ist. Dazu Wilhelm Mack, Vorstand des Kundenbeirats: "Dies stellt einen Anachronismus dar, der dem heutigen Menschen kaum noch zu vermitteln ist und sicher nicht dazu beiträgt, zusätzliche Fahrgäste für das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn zu gewinnen."

Dabei wäre es durch die Verknüpfung bereits bestehender Zugläufe Mühldorf-Simbach und Simbach-Linz ohne Steigerung der gefahrenen Zugkilometer und damit kostenneutral möglich, Durchbindungen Mühldorf-Linz zu schaffen. Mit anderen Worten: Züge der Südostbayernbahn sollten nicht mehr in Simbach enden, sondern bis Neumarkt-Kallham bzw. Wels/Linz weiterfahren und insoweit Züge der ÖBB ersetzen und umgekehrt sollten Züge der ÖBB nicht mehr in Simbach enden, sondern nach Mühldorf durchlaufen und auf dem bayerischen Abschnitt DB-Züge ersetzen.

Der Zeitpunkt für die Wiedereinführung durchgehender Verbindungen ist gerade jetzt günstig, weil die Südostbayernbahn einen Teil ihrer Zugflotte erneuert. Für die Verbindung über Simbach-Braunau stehen künftig Triebwagen der DB-Baureihe VT 642 zur Verfügung. Diese Fahrzeuge sind im Gegensatz zu den derzeit eingesetzten Triebwagen der DB-Baureihe VT 628 klimatisiert, barrierefrei und so beschleunigungsstark, dass auch auf der österreichischen Strecke die Fahrzeiten ohne Streichung von Zwischenhalten sicher eingehalten werden können.

Der Kundenbeirat der Südostbayernbahn wird sich deshalb weiterhin gegenüber der Politik und der Bayer. Eisenbahngesellschaft für durchgehende Züge von Mühldorf nach Linz einsetzen.

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